Urologische Vorsorgeuntersuchung

Gesundenuntersuchung und Vorsorge

Jedes Jahr erkranken in Österreich etwa 4500 Männer am Prostatakarzinom und ca. 1000 versterben daran. 70% der Tumoren werden heute in einem potentiell kurativen Stadium entdeckt. Die 5 Jahres Überlebensrate der Betroffenen liegt dabei über 90%.
Deshalb ist die Früherkennung von urologischen Erkrankungen ein wichtiger Teil der Arbeit im niedergelassenen Bereich.

Im Rahmen des sogenannten Androcheck werden sämtliche Aspekte der Männergesundheit eingehend untersucht und eventuell auch behandelt.

Die jährliche Prostatakarzinomvorsorgeuntersuchung ist beim Mann ab dem 45.Lebensjahr empfohlen und wird bei uns durchgeführt.

Ziel des Androcheck ist die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung des Prostatakarzinoms mit kurativem Therapieansatz (PSA Test und Untersuchung der Prostata durch den Mastdarm).

Ablauf der urologischen Untersuchung

  • Tastuntersuchung des Bauchbereichs und der Nierenlager

  • Untersuchung und Abtasten des äußeren Genitals (Penis, Hoden, Harnröhrenöffnung..)

  • Harnuntersuchung

  • Blutabnahmen für PSA Wert, Bestimmung der Nierenfunktionsparameter, Testosteronspiegel etc.

  • Ultraschall von Nieren, Blase und Unterbauch evtl. auch der Hoden

  • Tastuntersuchung der Prostata mit dem Finger (digitorektale Untersuchung)

  • in speziellen Fällen Ultraschalluntersuchung der Prostata zur Volumenbestimmung und Beurteilung des Prostatamittellappens



Warum ist Männermedizin wichtig ?

Männer leben im Durchschnitt immer noch vier Jahre kürzer als Frauen.
Ihnen fällt der Zugang zu Ärzten schwerer und sie gehen später zum Arzt als Frauen, oft erst dann, wenn bereits Schmerzen oder Beschwerden da sind. Deshalb werden Erkrankungen bei Männern erst spät oder zu spät behandelt. Nicht selten hätte ein Leben gerettet werden können, wäre der Patient rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung gekommen. Die geringere Lebenserwartung von Männern ist auf typisch männliches Verhalten zurückzuführen- Mann will stark und gesund sein und erscheinen. Auch finden sich im Vergleich zu Frauen bei Männern mit zunehmendem Alter mehr psychische Erkrankungen. Auch ist die Selbstmordrate bei Männern höher als bei Frauen.
Der Grund für das Leugnen und Überspielen von Gesundheitsproblemen dürfte in einer traditionellen Geschlechterrolle liegen, die heute überholt sein sollte.
Gerade beim „starken Geschlecht“ spielt oft Angst vor Schmerzen und der Untersuchung, die ein negatives Ergebnis bringen könnte, eine große Rolle.
Richtige Männer möchten oft gar nicht an Gesundheit und schon gar nicht an Krankheit denken.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass viele Krebserkrankungen wie Brust-, Prostata- oder Darmkrebs durch frühe Diagnose geheilt werden können.

Der typisch männliche Lebensstil ist oft ungesund. Dabei sind Übergewicht, wenig Bewegung, Alkohol oder das Rauchen Faktoren, die nachweislich einen Zusammenhang mit Krebs und anderen Erkrankungen beim Mann haben. (Sevelda Krebshilfe).
Fünf Mal in der Woche sollte eine halbe Stunde Sport betrieben werden. Dabei sollte man richtig ins Schwitzen kommen und der Ruhepuls sollte ansteigen.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit typisch mediterraner Kost, wenig rotem Fleisch, viel Obst und Gemüse sollte das Gesundheitsprogramm des Mannes abrunden um Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen.
Einen vielfach nachgewiesen Einfluss auf Potenz, Erektionsstörungen, Prostatakrebs spielt auch das Rauchen. Um unsere Männer gesund zu erhalten, sollten sie versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Prostatakrebs ist die häufigste onkologische Erkrankung beim Mann. Prostatakrebs ist so häufig wie Brustkrebs bei Frauen. In Österreich werden jährlich ca. 5500 Männer neu mit dieser Erkrankung diagnostiziert 50000 bis 60000 sind erkrankt. Die Diagnosemöglichkeit mit Tastbefund und Blutabnahme ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich ist wichtig.
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Die Prostatakrebsvorsorge sollte schon mit 45 beginnen

Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor und die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern.

Die Prostatakarzinomvorsorge reduziert die Todesrate bei Männern durch Prostatakarzinom um mindestens 20%. Obwohl das Prostatakarzinom eine typische Erkrankung des alten Mannes ist, sollte die Vorsorgeuntersuchung ab dem 45. Lebensjahr durchgeführt werden. Der erste PSA-Ausgangswert ist auch Indikator für das Risiko, später an Prostatakarzinom zu erkranken. Das Prostatakarzinom tritt familiär gehäuft auf. Eine neue Studie aus den USA zeigt aber, dass nur 24% der Männer zwischen 50 und 54 Jahren und 45% der Männer zwischen 70 und 74 Jahren Prostatakarzinomvorsorge durchführen.

Dies ist insofern problematisch, da das Prostatakarzinom im frühen Stadium durch richtige Therapie heilbar ist.

Bei erhöhtem PSA Wert oder PSA Anstieg und negativer Prostatabiopsie sollte eine weitere Abklärung mittels multiparametrischer Kernspintomographie der Prostata oder PCA 3 Test durchgeführt werden.

Regelmäßige Kontrolle von Niere und Harnblase

Regelmäßige Kontrolle der Harnblase (Krebserkrankungen; Altersveränderungen der Harnblase, Steinbildung), der Blasenentleerung, Früherkennung und Behandlung allfälliger Beschwerden. Speziell bei Rauchern findet sich ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entstehung von Blasentumoren. Die Entdeckung sollte gerade bei diesen Tumoren möglichst früh erfolgen, da Blasentumore rasch wachsen und lebensbedrohlich werden können.

Hämaturie bedeutet das Vorhandensein von Blut im Harn.
Man unterscheidet die mit freiem Auge sichtbare Makrohämaturie, von der nur im Mikroskop erkennbaren Mikrohämaturie.
Hämaturie ist ein Kardinalsymptom, das mit Risiko von Karzinomen im Harntrakt verbunden ist.
Bei Patienten mit Makrohämaturie liegt Risiko von bösartigen Tumoren bei 20,4%, bei Mikrohämaturie finden wir in der Literatur ein Risiko von nur 5,2%.
Bei Patienten mit Mikrohämaturie ist in 4,8% der Patienten das Blasenkarzinom die häufigste maligne Erkrankung.
Seltener findet man Nierentumoren in etwa 0,3% und Urothelkarzinome des oberen Harntrakts in 0,1% bei Patienten mit Mikrohämaturie.
Eine Mikrohämatie sollte in jedem Fall abgeklärt werden. Hierzu wurden unterschiedliche Leitlinien erstellt, die nicht alle die gleiche Vorgangsweise empfehlen.
Die Durchführung einer Zystoskopie wird aber jedenfalls immer empfohlen.
Der obere Harntrakt (Niere und Harnleiter) kann mittels CT oder MRT abgeklärt werden wobei Steine im CT besser sichtbar sind.
Das CT hat die höchste diagnostische Performance um Karzinome des oberen Harntrakts zu entdecken. Eine Metaanalyse hat gezeigt, dass das CT eine Sensitivität von 93% und Spezifität von 99% für Urothelkarzinome des oberen Harntrakt hat. Überwiegen die Vorteile des CT in der Karzinomdiagnostik gegenüber anderen Methoden, so sind die notwendige Kontrastmittelgabe und Strahlenbelastung abzuwägen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 59ml/min/1,72m2) sollte wegen der Gefahr der kontrastmittelinduzierten Nephropathie kein Kontrastmittel verabreicht werden. Selten werden allergische (anaphylaktische) Reaktionen auf Kontrastmittel beobachtet

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